Relevante Eigenschaften vom Arvenholz im Campingbusbaus
Arvenholz beim Campingbusbau ist eine gute Wahl
Es gibt viele gute Gründe, die Arve für den Busbau zu verwenden. Sofern man die Optik mag, gibt es wohl nur einen einzigen Nachteil: Die Weichheit des Holzes. Das lässt sich jedoch mit entsprechender Oberflächenbehandlung und in Kombination mit anderen Holzarten ohne weiters ausgleichen.
Das Holz ist mit seinen grossen Ästen und dem eher wilden Wuchs in der Optik sehr schön und interessant anzuschauen – es lebt richtig.
Relevante Eigenschaften für den Campingbusausbau:
- Mit rund 400Kg/m3 ist die Arve sehr leicht (etwa genauso leichtes, heimisches Holz gibt es praktisch nicht).
- Sehr geringes Schwindmass. Das heisst, trotz der extremen Temperatur und Feuchtigkeitsunterschiede, die in einem Campingbus herrschen können, “verzieht” sich die Arve kaum. Anders gesagt: Die Holzplatten werden kaum schief und krumm oder dehnen sich dermassen aus, dass Schranktüren oder Schubladen zu klemmen beginnen.
- Leicht zu bearbeiten.
- Ätherische Öle im Holz verströmen einen beruhigenden Geruch und sollen einen positiven Effekt auf den Kreislauf und das Wohlbefinden haben – dies besonders im Schlaf.
- Wirk antibakteriell
Nachteile:
- Es ist weich. Ohne entsprechende Behandlung entstehen sehr schnell Gebrauchsspuren. Für sehr stark beanspruchte Oberflächen wie Arbeitsplatten oder Tische ist es eher weniger geeignet.
Zur Oberflächenbehandlung empfehle ich auch hier eine Kombination aus Lauge und Seife. Diese ist natürlich, sehr pflegeleicht und kann einfach ausgebessert und aufgefrischt werden. Auch bei starker Beanspruchung wie in einem Campingbus bleibt der Einbau mit entsprechender Pflege lange schön.
Mit einer weissen Pigmentierung kann der Vergilbung und Abdunkelung des Holzes entgegengewirkt werden. Auch eine geölte Oberfläche ist möglich (es gibt sogar spezielles Arvenholzöl).
Der Baum
Die Arve ist ein sehr langsam wachsender Baum, welcher aber auch mal ein Alter von 1000 Jahren erreichen kann. Dadurch ist die Arve aber leider auch stärker vom Klimawandel betroffen als andere Baumarten.
Da die Reproduktionszyklen lang sind und sich der Baum nicht so schnell an die veränderte Umwelt anpassen kann, hat er es derzeit schwer. Daher kann es sein, dass der Bestand weiter zurückgeht und die Arve seltener wird.
Ein Aussterben ist aber unwahrscheinlich.
Der Baum gedeiht meist zwischen 1500 und 2000 Meter über dem Meer und ist sosomit ein richtiger Bergbaum. Er kann bis zu 25 Meter hoch werden.
Ein gutes Merkmal zur Baumerkennung bieten die langen Nadeln. Diese wachsen immer in Fünfer-Grüppchen aus einem Ansatz hervor. Wen man diese kaut, breitet sich augenblicklich der unverkennbare Arven-Geschmack im Mund aus.
Oft ist der Baum in seiner Erscheinung sehr knorrig und urig. Der höchste Arvenwald in Europa liegt in der Schweiz und ist allemal eine Wanderung wert. Der Wald Tamangur liegt im Unterengadin und ist eine lichte Arvenansammlung, die sich von der Mündung der Val Plazèr auf 1994 M.ü.M zum Pass da Costainas auf 2251 M.ü.M. erstreckt.
Ein lustiges und für die Arve lebenswichtiges Zusammenspiel hat sich mit dem Tannenhäher entwickelt. Dieser sammelt im Sommer die reifen Arvensamen ein und versteckt diese als Vorrat für die kalten Monate im weichen Boden. Die Samen, die er dann im Winter nicht mehr findet oder die er einfach zu viel gesammelt hat, haben eine sehr gute Chance im Frühjahr zu Keimen und zu Wachsen. So kann sich die Arve auch über weitere Distanzen und die eigenen Waldgrenzen hinweg ausbreiten.
Der lateinische Name ist Pinus cembra – um das auch noch erwähnt zu haben.
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