Grundlegendes zum Eichenholz im Campingbusbau
Es empfiehlt sich, die Eiche für den Campingbusbau sehr gezielt einzusetzen. Dies, weil sie im Vergleich zu anderen Holzarten wirklich schwer ist. Dafür ist sie pflegeleicht und umso robuster. Für Arbeitsplatten, Konstruktionen und Böden, die hoher Belastung oder grosser Abnutzung ausgesetzt sind, ist Eiche eine super Wahl.
Die Eiche kann im Erscheinungsbild von sehr rustikal – mit vielen Ästen und Rissen – bis monoton und ruhig alles bieten. Da kommt es sehr auf den Stamm an, der verarbeitet werden kann. Auch das Klima und der Boden, in dem der Baum wuchs, spielt für das Erscheinungsbild und die Eigenschaften des Holzes eine grosse Rolle.
Es gibt verschiedene heimische Eichenarten wie auch verschiedene Behandlungen, die am frisch aufgeschnittenen Baumstamm angewendet werden.
Für uns wichtige Eichenarten:
- Roteiche (wurde aus Nordamerika angesiedelt, wächst aber mittlerweile auch in unseren Wäldern)
- Stieleiche (am meisten verbreitet)
- Traubeneiche (eher in höheren und trockenen Lagen zu finden)
- Zerreiche (eher in Süd- und Südosteuropa)
- Mooreiche (ist eigentlich keine eigene Art, aber durch den Wuchsort und weil es anschliessend im Moorboden eingeschlossen ist, wird das Holz dermassen in Farbe und Eigenschaft geprägt, dass es als eigene Eichenart gehandelt wird). Sehr selten und teuer.
Die gängigsten Behandlungen am rohen Brett:
- Gedämpft (das Holz wird dunkler und bekommt eine sehr warme Optik)
- Geräuchert (das Holz wirkt rustikaler)
Die beiden Behandlungen haben nebst dem optischen Aspekt auch den Vorteil, dass das Holz ruhiger und noch widerstandsfähiger wird. Besonders gegen Insekten und Feuchtigkeit bietet die Behandlung einen zusätzlichen Schutz. Dies gilt auch für andere Holzarten, die so behandelt werden.
Relevante Eigenschaften für den Campingbusausbau:
- sehr hart und widerstandsfähig
- einheimisches Holz
- sehr schöne Optik
- ein hohes Gewicht (Nachteil). Rund 670Kg/m3.
- Eiche ist ein Edelholz und somit auch eines der teureren heimischen Hölzer.
Der Baum
Der Eichenbaum ist eine wirklich faszinierende Erscheinung. Besonders, wenn der Baum alleine auf einer Lichtung steht, ist seine Grösse und das Alter, das man den Bäumen oft richtig ansehen kann, sehr beeindruckend.
Die Eiche wird bis zu 1500 Jahre alt und so haben viele Bäume, die heute mit einer Grösse zwischen 20 und 35 Metern ausgewachsen sind, einiges gesehen und erlebt. Wenn man vor einem grossen Exemplar steht und sich vorstellt, wie es hier wohl vor 1000 Jahren ausgesehen haben könnte, kann einen die Eiche in andere Zeiten versetzen. Speziell, wenn man mit dem Holz irgendwann im Campingbus in Form eines Tisches durch Europa tingelt.
Abgesehen von der Roteiche, die wie es der Name schon suggeriert einen rötlichen Ton aufweist, hat das Holz meistens eine hellbraun bis gräuliche Färbung. Durch das Ölen des Holzes werden die Farben oft etwas „angefeuert“ und es kommt meistens ein schöner, eher dunklerer Braunton zum Vorschein.
Ab dem 18. Jahrhundert hatte die Eiche einen schweren Stand in Europa. Aufgrund des exzessiven Schiffbaus und um Dampfmaschinen zu befeuern, wurden die Bestände extrem ausgedünnt und die grossen Eichenwälder, die früher zu unserem Landschaftsbild gehörten, verschwanden von der Landkarte. Allerdings können wir heute von Beständen, die gepflanzt wurden, um der Abholzung entgegenzuwirken, wieder Eichenholz ernten und verbauen. Heute ist der Eichenbestand stabil. Auf Lateinisch trägt die Eiche den Namen Quercus.
0 Kommentare