Ein halbes Jahr sind wir nun im Bus unterwegs und wir haben das Vanlife ein bisschen erleben dürfen. Nun ist es Zeit, um ein paar bisherige Gedanken und Erfahrungen bezüglich der Art und Grösse für den Camper umbau zu relativieren oder in einen neuen Kontext zu stellen.
Und das vor allem, weil sich die neuen Einsichten und Erfahrungen zum Teil vom früheren Eintrag (11 Gründe für einen kleinen VW Bus) unterscheiden. Nach wie vor gelten all die Punkte, die ich im angesprochenen Eintrag aufgezählt habe, zu hundert Prozent. Allerdings kommen in diesem Eintrag nun ein paar “Aber”-Punkte hinzu.
Welcher Bus für Vanlife und Camper umbau?
Welche Form von Bus oder Kastenwagen für Vanlife geeignet ist und wie der Camper umbau ausschaut, hängt natürlich stark von euch und euren Bedürfnissen ab. Aber nachfolgend ein paar Anregungen, die euch die Entscheidung hoffentlich ein bisschen einfacher macht.
Falls ihr einen Camper für Ferien, Wochenendtrips oder auch mal einen längeren Trip von paar Wochen oder Monaten anschaffen wollt, habe ich bereits eine Lanze für den kleinen Bus gebrochen (11 Gründe für einen kleinen VW Bus) – für eine solche Verwendung würde ich immer noch einen T6 oder ähnliches kaufen. Auch wenn ich permanent alleine unterwergs wäre, würde ich mich wohl für einen T6 entscheiden.
Aber:
Wenn es ein dauerhaftes Zuhause sein soll, ihr zu zweit unterwegs seid oder es auch mal für längere Zeit kalt und nass ist, dann ist es in einem T6 – zumindest für uns – einfach zu eng. Speziell, wenn man voneinander unabhängig arbeiten und einigermassen produktiv sein will.
Hier einige konkrete Punkte für den zukünftigen Vanlife Ausbau, die wir in den sechs Monaten feststellten:
- Küche und Bett sollten getrennt werden
- Stehhöhe im Bus, um dauerhaft darin zu leben, ist doch sehr wünschenswert. Und hier glauben wir, dass es nicht ein Aufstelldach sein sollte, sondern ein hoher Kastenwagen. Denn:
- Um im Winter, Herbst und Frühling immer noch produktiv arbeiten zu können, muss eine bessere Dämmung in den Bus. Auch beheizbar sollte er sein ist. Speziell die Feuchtigkeit (aufgrund der tiefen Temperaturen im Bus) macht es ansonsten ungemütlich. Und um den Bus gut zu isolieren, ist ein Aufstelldach sicher nicht das richtige. Auch bei Sturm ist ein Aufstelldach nicht so toll und nicht zuletzt ist es auch eine Kostenfrage.
- Achtet darauf, dass ihr unabhängig von der Busgrösse helle Farben und möglichst viel Licht in den Bus bekommt. Auch dies ist essenziell, um in den kalten Monaten, in denen man öfters im Bus sitzt, gut arbeiten zu können.
Wie schon erwähnt: Dies sind nach meiner Meinung Punkte, die nur gegen einen kleinen Bus für Vanlife sprechen, wenn man länger in kalter Jahreszeit unterwegs ist und man vor allem auch plant, länger im Bus zu leben und zu arbeiten. Falls Ihr nicht arbeiten müsst, seid ihr wohl sowieso meistens am Wandern, am Strand oder hoffentlich sonst draussen in der Sonne. Und wenn es dann doch mal schlechtes Wetter gibt, ist es in einem kleinen Bus, auch für ein paar Tage, immer noch gemütlich genug. Und vergesst nicht, auch der kleine hat viele Vorteile!
Was machen wir jetzt mit diesen Einsichten und was bedeutet das für die Frage: Welcher Bus für Vanlife?
Für uns ist immer noch klar, dass wir möglichst klein unterwegs sein wollen – da gibt es einfach so viele Vorteile, die wir durch ein grosses Schiff nicht verlieren wollen. Nach einigem Suchen und Vergleichen haben wir uns für unser nächstes Projekt und Zuhause einen Renault Master L1H2 ausgesucht. Dieser ist lediglich 15cm länger als ein VW T6, man kann darin stehen und weil er 10cm breiter ist, kann man das Bett quer in den Bus bauen und gewinnt so Raum. Daher kann man den gesamten Einbau neu gestalten (Hurra, ein neues Konzept zu überlegen wird super interessant und Spass machen – da rattert der Kopf und hat den Bus schon fünfmal selber im Alleingang umgebaut!!!). Zudem haben auch der Preis und die Leasingkonditionen eine nicht unerhebliche Rolle gespielt.
Wie der Einbau vonstatten geht und wie er ausschaut, könnt ihr sicher in einem späteren Blogeintrag lesen. Zudem gibt es dann wohl auch einige Fotos auf Instagram. Und falls sich die Sache bewährt, kann ich euch auch einen Bauplan oder sogar Bausatz für den Umbau in Aussicht stellen (Frühestens im Herbst 2021). Wer das nicht verpassen will, trägt sich am besten in den Newsletter ein.
Und nochmals: Welcher Bus eignet sich zum ausbauen? Die wichtigsten Punkte, die ihr vor einer Entscheidung unbedingt klar machen müsst:
- Wollen wir im Bus arbeiten?
- Spielen die Höhe der Fähr-oder Mautkosten für unser Reisebudget eine Rolle?
- Zu welchen Jahreszeiten reisen wir?
- Sind wir oft in Städten oder Off-Road unterwegs?
- Was können wir uns an Unterhalt und Anschaffungskosten leisten?
Bei Fragen einfach fragen!
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