Zeit im Bus
Wenn man im Bus lebt hat, man Zeit. Vanlife und arbeiten im Bus heisst, dass es kein Pendeln zur Arbeit, kein Hin und Zurück zum Einkaufen, keine mehrstündigen Anfahrten in die Natur mehr gibt um kurzfristig dem Alltag zu entfliehen.. Es gibt nicht einmal Staubsaugen, Badputzen oder das Ausräumen der Waschmaschine. Man ist immer genau dort, wo man sein will; einen Anfahrts- oder Rückweg gibt es nicht. Die Ordnung ist in 5 Minuten wieder hergestellt und der Boden in einer halben gewischt. Und doch gibt es auch im Bus nie zu viel Zeit. Man nimmt sie auch nicht anders war, wie das manchmal suggeriert wird, hat gar nicht das erwartete Gefühl vom „Mehr-Zeit-Haben“. Aber man merkt, dass man Dinge erledigt, für die es früher nie reichte. Das Arbeitspensum bis zum Mittag ist dasselbe wie früher, und doch gibt es am Vormittag noch Zeit für ein Spiel. Man hört wieder ein Hörbuch. Und kommt trotzdem zum Lesen. Endlich sind auch wieder die Französischvokabeln wiederholt. Ein ganz klassischer Spaziergang war vor dem Abendessen auch noch drin, und ach ja, gearbeitet hat man ja auch wieder! Und schon ist der Tag um und man hat das Gefühl, dass sich die Zeiger wieder einmal verdammt schnell gedreht haben. Also alles genau so wie mit festem Wohnsitz. Wenn man aber am Abend im Bett an den Tag zurückdenkt, stellt man überrascht fest, wie ausgiebig und schön er doch war.
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